Burgruine "Dicke Dure"

Die Burg wurde um 1150 von den Herren von Hohenlohe auf einem Bergsporn des Schlossberges über dem Maintal erbaut. 1291 wurde sie an Gottfried von Schlüsselberg verkauft, wechselte dann mehrfach die Besitzer, bis sie im Jahr 1525 von aufständischen Bauern zerstört, ausgebrannt und nicht wieder aufgebaut wurde.

An der Ostseite hinter der Kirche steht ein 18 Meter hoher und 7 Meter breiter quadratischer Turm mit Buckelquaderverblendung, der mit der noch teilweise vor- handenen Ringmauer verbunden ist. Durch ein Loch in der Mauer ist das Kellergewölbe des ehemaligen Haupthauses der Burg sichtbar.

Die Burg ist an den Flanken von Steilabfällen nach Nordost und Südwest geschützt. Der Eingang befand sich vermutlich auf der nordwestlichen Seite, der einzige gut erreichbare Zugang der Anlage. Da die Burg am ehesten von der Bergseite aus erobert werden konnte, musste sie durch einen mächtigen quadratischen Turm („Dicker Turm“) und durch einen heute zugeschütteten Halsgraben geschützt werden. Der „Dicke Turm“ befindet sich auf einem höher gelegenen Plateau außerhalb der eigentlichen Burganlage. Er ist 10 Meter hoch und 7,6 Meter breit. Seine 2 Meter starken Mauern sind sowohl innen als auch außen mit solide behauenen Steinen verblendet, die Ecken wurden mit mächtigen übergreifenden Buckelquadern ausgebildet.

Zum Schutz der nordöstlichen Seite wurde ein dritter Turm errichtet, von dem heute nur noch die Grundmauern zu sehen sind. Ein Zwinger aus dem 14. Jahrhundert und zwei in der Zwingermauer eingelassene Halbrundtürme sind noch zu erkennen.

1978 bis 1983 wurde der „Dicke Turm“, von der Stadt Karlstadt renoviert. Das übrige Burggelände ist verpachtet, dort wurde ein Privatgarten angelegt.